Als ich den Wagen zurück­set­ze und durch den Rück­spie­gel einen letz­ten Blick auf das back­stein­ro­te Anwe­sen wer­fe, das sich jetzt, aus die­ser Per­spek­ti­ve, unter das aus­la­den­de Blät­ter­dach der Eichen­bäu­me zu ducken scheint, schiebt sich Ida, die mit gespitz­ten Ohren im Kof­fer­raum sitzt und die Frau fokus­siert, die mit einem drei­far­bi­gen Hund an ihrer Sei­te im Halb­schat­ten der Bäu­me steht, in mein Blick­feld. Wüss­te ich nicht, dass sie und Iska bei­na­he fünf Stun­den gespielt, Haus und Gar­ten ein ums ande­re Mal umrun­det und sich den Bauch ein­ver­nehm­lich im Gar­ten­teich gekühlt hat­ten, ich hät­te viel­leicht ein schlech­tes Gewis­sen, ihr gleich die zwei­te lang­wei­li­ge, weil drei­ein­halb­stün­di­ge Fahrt für die­sen Tag zuzu­mu­ten. Ich lege den Gang ein, der Wagen ruckt, im Rück­spie­gel erhebt sich eine Hand zum Gruß. Als die Umris­se der bei­den Gestal­ten, die sich nun­mehr dun­kel vor dem roten Back­stein abzeich­nen, schließ­lich ver­schwim­men und sich der Wagen um eine Kur­ve schiebt, ver­schwin­det auch Idas Kopf mit einem Schnau­fen hin­ter der Leh­ne – müde klingt das, aber auch zufrie­den. Sehr zufrie­den. »Hund müss­te man sein«, den­ke ich nicht ohne Neid, dann bie­ge ich auf die Land­stra­ße ab, die mit Allee­bäu­men bestan­den fast bis nach Bre­men führt. Wel­cher Hund von bei­den – ob Ida oder Iska – ich gera­de lie­ber wäre, kann ich nicht ent­schei­den. Ich glau­be aber, es käme ohne­hin aufs glei­che raus.

Gemein­sam mit Ida habe ich den gest­ri­gen Tag bei Hol­le und Ida’s Toch­ter Iska (Broad­me­a­dows Beau­ty Queen) in Lili­en­thal ver­bracht – fünf Stun­den, die wie­der ein­mal viel zu schnell ver­fol­gen sind. Iska, nun­mehr zwei Jah­re alt, hat sich zu einer bild­schö­nen jun­gen Hün­din ent­wi­ckelt, die ihrer Mut­ter cha­rak­ter­lich in nichts nach­steht – und bei der ich ger­ne glau­be, dass sie durch nichts zu erset­zen ist. Dan­ke für alles, lie­be Holle!

© Johannes Willwacher