64. Trächtigkeitstag – Ausharren und Hecheln
64. Träch­tig­keits­tag – Aus­har­ren und Hecheln

In der Fachliteratur heißt es, dass sich die Eröffnungsphase der Geburt bis zu 36 Stunden hinziehen kann – unsere Nell scheint uns von der Richtigkeit dieser Aussage wieder einmal überzeugen zu wollen …

Am Sams­tag­nach­mit­tag hat die Tem­pe­ra­tur den Tiefst­stand erreicht – 36.4 Grad. Nell zeigt sich zuneh­mend unru­hig, ver­wei­gert nun auch jeg­li­ches Fut­ter, statt­des­sen wer­den immer wie­der die Kis­sen, Decken und Laken zer­wühlt. Ruhe­los wan­dert sie zwi­schen der Wurf­kis­te, dem Bett und dem Sofa hin und her, liegt fie­pend vor der Kel­ler­tür und ver­sucht schließ­lich auch im Gar­ten noch eine geeig­ne­te Behau­sung für die Geburt ihrer Wel­pen aus­zu­he­ben – ziem­lich erfolg­los, zugegeben.

Abend und Nacht sind von der glei­chen Ruhe­lo­sig­keit geprägt – gegen vier Uhr ste­he ich das ers­te Mal mit der ange­lein­ten Hün­din im Gar­ten, davor und danach wer­den die roten, grü­nen und wei­ßen Laken des Wurf­la­gers mit wüten­dem Knur­ren auf­ge­wühlt. Wie­der und wie­der drückt sich die Hün­din wäh­rend der Nacht­stun­den schutz­su­chend an mich, dreht sich erst links, dann rechts her­um, steht schließ­lich wie­der auf und beginnt erneut, die Laken mit den Zäh­nen aus­ein­an­der zu ziehen.

Zwei Stun­den spä­ter mes­se ich die Tem­pe­ra­tur – 36.8 Grad – und auch vier Stun­den spä­ter ist die­se noch zu nied­rig, um an das Ein­set­zen der Geburts­we­hen zu den­ken. Ob es tat­säch­lich Sonn­tags­kin­der wer­den? Ich wer­de wei­ter berichten.

64. Trächtigkeitstag – Ausharren und Hecheln
64. Träch­tig­keits­tag – Aus­har­ren und Hecheln

© Johannes Willwacher