
Broadmeadows Love at First Sight
Love war die Erste. Kaum dass die Geburt richtig begonnen hatte, lag sie schon da – ruhig, kräftig, selbstverständlich. Ich erinnere mich, dass ich in dieser ersten halben Stunde, während sich der zweite Welpe seinen Weg ins Leben bahnte, dachte: Es kann doch nicht schon wieder die Erstgeborene sein!
Mit dem Gedanken war ich aber nicht allein. »Die ist es, oder?«, las ich in jeder zweiten Nachricht am Tag nach der Geburt. Natürlich habe ich – wie immer – betont, dass noch zu früh sei, um zu entscheiden. Dass ich zunächst abwarten müsse, wie sich die Hündinnen entwickeln, welche Anlagen sie zeigen, wie sie sich bewegen, arbeiten, kommunizieren. Aber wenn man ehrlich ist – ja, dann wusste ich es längst.
In der fünften Woche begann ich, mit den Welpen zu arbeiten – kleine Übungen, erste Kommandos, spielerisches Lernen. Sitz. Bleib. Aufmerksamkeit. Und Love war von Anfang an bei der Sache. Während die anderen noch überlegten, ob sie folgen oder weiterspielen wollten, hatte sie längst verstanden, worum es ging. Sie war nicht ruhig, aber fokussiert; nicht brav, sondern engagiert. Dieses Zusammenspiel aus Temperament und Konzentration, aus Wille und Verbindung, war das, was mich überzeugte. Ein Hund muss nicht nur können – er muss wollen.
Mit sieben Wochen war das Bild dann vollständig: harmonische Winkel vorne und hinten, eine ausgeglichene Balance, eine korrekte Hals-Rücken-Linie. Und dieser Ausdruck – wach, präsent, so vertraut, dass ich unwillkürlich an Karma denken musste.
Und doch war die Entscheidung unausweichlich. Broadmeadows Love at First Sight – weil manchmal genau das geschieht. Weil man in einem Moment erkennt, was man sucht, ohne es zuvor zu wissen.
Ob sie hält, was ihr Name verspricht, wird die Zukunft zeigen. Aber wenn eines sicher ist, dann das: Es war Liebe auf den ersten Blick.