Blitzt da das erste Frühlingsgrün?

Wenn man ver­sucht, sich allei­ne mit drei Hun­den an drei Lei­nen – die sich, den Hun­den fol­gend, mal links, mal rechts über­ein­an­der legen und bin­nen kür­zes­ter Zeit die unent­wirr­bars­ten Kno­ten erge­ben – und ohne Stol­pern vor­wärts zu bewe­gen, bleibt der Blick bestän­dig auf dem Boden: Was links, was rechts des Weges vor sich geht wird aus­ge­blen­det, drei­hun­dert Meter blei­ben noch, bis der Feld­rand und das Auf­lö­se­kom­man­do erreicht, bis die Lei­nen gefal­len und in der Jacken­ta­sche ver­staut sind. Wäh­rend der Blick sich also dem Boden zuwen­det, der seit Wochen hart gefro­ren und von einer kra­chen­den Schnee­de­cke über­zo­gen ist, blitzt zwi­schen zwei Schrit­ten uner­war­te­tes Grün auf – kein fri­sches Grün, ganz offen­bar – doch so wie der Feld­rand und die fal­len­den Lei­nen, scheint auch der Früh­ling näher zu rücken: Noch drei­hun­dert Meter, dann ist er da.

© Johannes Willwacher