Edda war ein hal­bes Jahr alt, als ich sie zuletzt gese­hen hat­te. Eine klei­ne Hün­din, die sich noch nicht recht ent­schie­den zu haben schien, ob es sich wirk­lich lohn­te, wei­ter zu wach­sen. Viel­leicht hat­te sie auch nur zu vie­le Flau­sen im Kopf und dar­über schlicht­weg ver­ges­sen zu wach­sen. Aber wer will das schon sagen? Ich habe kei­ne Ant­wort dar­auf – aber ich war auch noch nie eine sechs Mona­te alte Hündin.

Wenn man ein jun­ger Hund ist, sind zwei Mona­te nicht sel­ten wie zwei Jah­re. Man wächst vor­ne, man wächst hin­ten – und wer Glück hat, passt am Ende in der Mit­te irgend­wie wie­der zusam­men. Irgend­wie? Nein. Wun­der­schön. Genau­so wie unser gemein­sa­mer Nach­mit­tag. Dan­ke, lie­be Jule!

© Johannes Willwacher