Border Collie Hündin Ida

Sechs Monate seit der OP, vier Monate seit dem Ende der Strahlentherapie: eine Border Collie Hündin, ein gutes Allgemeinbefinden – und kein neuer Befund.

Tier­kli­nik Hof­heim, 11. Mai, morgens.

»Lun­ge und Lymph­kno­ten sind frei«, heißt es nach dem Rönt­gen. Ida sitzt auf dem zwei­ten, frei­en Besu­cher­stuhl und beäugt skep­tisch die Hand, die sich ihr freund­lich ent­ge­gen­streckt, beschließt dann aber doch, die ihr ange­bo­te­ne Beloh­nung zu neh­men. Die Tier­ärz­tin führt wäh­rend­des­sen noch über wei­te­re Behand­lungs­me­tho­den aus, die in der Nach­sor­ge von Schild­drü­sen­kar­zi­no­men gute Erfol­ge gezeigt haben, meint, dass Idas Krebs­er­kran­kung ver­gli­chen mit ande­ren nicht bloß gut zu behan­deln sei, son­dern auch gute Aus­sich­ten habe geheilt zu wer­den, und reicht der Hün­din schließ­lich noch eine zwei­te, dann eine drit­te Hand Futter.

Am Emp­fang der Kli­nik sitzt Ida mit einem Mal auf dem Tre­sen. Nie­mand sagt etwas – oder zumin­dest nichts Schlech­tes. Alle freu­en sich, strei­chen der Hün­din über die Ohren, die Schnau­ze oder den noch immer kah­len Hals, und irgend­je­mand meint schließ­lich, dass man ein so lie­bens­wür­di­ges Tier doch auch ger­ne dort behal­ten wür­de. Ida fährt den­noch wie­der mit nach Hau­se. Viel­leicht – nach Ope­ra­ti­on und Strah­len­the­ra­pie – noch nicht gesund. Aber doch auf dem bes­ten Weg dorthin.

Das ist Glück.

© Johannes Willwacher