Ein allerletztes Lied, bevor wir gehen: von Schweinen und Hunden – und der ganz großen Liebe, die hoffentlich für immer hält.
Just you, just me, I’ll tie a lovers knot
round wonderful you!
Liza Minelli (1977)
Eigentlich geht es um ein Schwein. Ein junges Schwein, das von einem amerikanischen Soldaten gestohlen wird und geschlachtet werden soll. Dass es vorerst nicht dazu kommt, ist dem von Marion Davies gespielten französischen Bauernmädchen zu verdanken, das hartnäckig darauf besteht, dass es sich bei dem Schwein um ein Haustier handelt. Weil aber die Kriegswaisen, denen sich das Bauernmädchen angenommen hat, neue Schuhe brauchen, überlegt es sich das Mädchen doch noch einmal anders – und besiegelt mit den 200 Francs, die sie sich für das Schwein zahlen lässt, schlussendlich auch dessen Schicksal. Dasselbe landet also im Kochtopf, dann auf dem Teller eines Generals – doch bevor der das Besteck wetzen und zulangen kann, wird das Schwein, oder vielmehr der Braten, abermals gestohlen. Das nicht aus Hunger, sondern aus Eifersucht – der zum Dieb gewordene Leutnant hat sich in das Bauernmädchen verliebt. Nachdem beide – nun ganz ohne Schweinereien – zueinander gefunden haben, singen sie zum Klang einer Ukulele ein allerletztes Lied: Just me, just you.
Dasselbe mag zwar 1929 für Marianne – den bewussten Film mit Schwein – geschrieben worden sein, wird in den darauffolgenden Jahren aber von zahllosen Jazzmusikern neu aufgenommen. Als Jazzstandard überdauert es die Jahrzehnte. Benny Goodman, Duke Ellington und Thelonious Monk spielen instrumentale Fassungen ein, darüber hinaus wird das Lied auch immer wieder von Sängerinnen und Sängern wie Ella Fitzgerald, Judy Garland, Nat King Cole, Doris Day oder Liza Minelli interpretiert. Nur du, nur ich – und davon ganz schön viele.
Die letzten Zeilen in diesem Wurftagebuch reihen sich genau dort ein. In der Hoffnung, dass dieses »Nur du, nur ich« für unsere Welpen und ihre neuen Besitzer genauso die Jahre überdauert. Dass, auch wenn jeder Einzelne der Melodie seine eigenen Töne hinzufügen mag – und sich auch Misstöne nie ganz vermeiden lassen werden –, die Liebe andauert. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass das Lied der Liebe viele Melodien kennt. Also, geht raus und findet eure, ihr Sieben!
© Johannes Willwacher