Broadmeadows Border Collies
Gemüt­lich: Ella, Broad­me­a­dows Euphoria

Wie vertreiben Hunde sich die Zeit, wenn der Mensch außer Haus ist? Über die Zeit, das Zeitgefühl und Lebenszeit, die verantwortlich genutzt werden will.

Was macht dein Hund, wenn er allei­ne ist? Schal­tet er den Fern­se­her ein und zappt sich durch die Kanä­le? Steht er vor dem Kühl­schrank und ver­sucht, die auf Hoch­glanz polier­te Tür mit treu­en Bli­cken zum Öff­nen zu bewe­gen? Führt er Fern­ge­sprä­che und fragt, ob man in Chi­na wirk­lich Hun­de isst? Oder nutzt er den Appa­rat viel mehr dazu, den Lie­fer­ser­vice anzu­ru­fen, und sich mit gezück­ter Kre­dit­kar­te ein Luxus­me­nü zu bestellen?

Es fällt nicht schwer, sich vor­zu­stel­len, womit ein Hund sich die Zeit ver­treibt, wenn wir zur Arbeit, zum Ein­kau­fen oder zum Zahn­arzt gehen – weil wohl jeder sei­nem Hund weit mehr Eigen­schaf­ten und Mög­lich­kei­ten zuge­steht, als ihm grund­sätz­lich gege­ben sind. Das, was ein Hund in der Abwe­sen­heit sei­nes Men­schen aber tat­säch­lich tut, wird sich in den aller­we­nigs­ten Fäl­len groß­ar­tig von dem unter­schei­den, was er an einem lang­wei­li­gen Tag in der Gegen­wart sei­nes Men­schen tun wür­de: er schläft – mal auf dem Bett und mal auf dem Boden –, beob­ach­tet auf der Fens­ter­bank das Trei­ben im Gar­ten, bellt, wenn jemand vor­über­geht. Die Behaup­tung, dass dem Hund dabei das Zeit­ge­fühl abge­hen und er gar nicht bemer­ken wür­de, wie viel Zeit ver­streicht, hat sich aber längst als falsch erwie­sen, denn Hun­de kön­nen sehr wohl ein­schät­zen, wie lan­ge ihr Mensch sie allei­ne lässt: wenn der Geruch des Men­schen abnimmt oder nach Stun­den ganz ver­fliegt, begin­nen die meis­ten Hun­de unru­hig zu werden.

Broadmeadows Border Collies
Sehr gemüt­lich: Fly, Broad­me­a­dows Corn­fla­ke Girl

Für unse­ren All­tag haben wir des­halb die Regel auf­ge­stellt, dass die Hun­de nie län­ger als vier Stun­den allei­ne blei­ben sol­len. Ganz aus­ge­reizt wer­den die­se vier Stun­den aber nur äußerst sel­ten, denn zumeist sind unse­re Arbeits­zei­ten so orga­ni­siert, dass sie sich nicht län­ger als eine Stun­de über­schnei­den. Ste­hen dem Ter­mi­ne ent­ge­gen und müss­ten die Hun­de län­ger allei­ne blei­ben, haben wir bei­de das Glück, dass sie uns auch ger­ne zur Arbeit beglei­ten dür­fen. Das hat nicht jeder – und das ist wohl manch­mal auch das Pro­blem. Wie glück­lich kann ein Hund sein, der sei­nen Men­schen nur am Mor­gen und am Abend, immer nur für weni­ge Stun­den um sich hat? Las­sen sich Ein­sam­keit und Lan­ge­wei­le damit auf­fan­gen, der Hund art­ge­recht aus­las­ten? Oder soll­te die Ent­schei­dung für den Hund hier im bes­ten Fall eine ehr­li­che gegen ihn sein?

Hun­de schau­en nicht fern, tele­fo­nie­ren nicht, gucken nicht gelang­weilt nach, was sich im Kühl­schrank befin­det. Hun­de sind allein, wenn sie allei­ne sind. Wie wäre das für dich?

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© Johannes Willwacher