Die letzte Woche, zwei Tierarztbesuche und zwei Unterschriften auf dem Papier: unsere sechs Border Collie Welpen sind bereit, um auszuziehen.
Die Zeit vergeht nicht schneller als früher,
aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.
George Orwell
Die letzte Woche vor dem Auszug der Welpen vergeht bei jedem Wurf viel zu schnell. Das nicht nur, weil neben den Tierarztbesuchen zum Impfen und Chippen und der Augenuntersuchung auch noch die Zeit für die zweite Wurfabnahme gefunden werden will, bei der die Ahnentafeln unterschrieben und die Welpen durch den Zuchtwart für den Auszug freigegeben werden, sondern auch, weil die Welpen in der neunten Lebenswoche keine Nachlässigkeit mehr dulden – immer mehr Aufmerksamkeit verlangen. Was für den Auszug noch besorgt und vorbereitet werden muss – das Futter für die ersten Monate, die Kaufverträge, Fotos und Geschenke für die zukünftigen Welpeneltern –, muss also dann erledigt werden, wenn es im Welpenzimmer einmal ruhig ist. Nachts, etwa, oder ganz früh am Morgen. Die Tage werden also für den Züchter zum Ende der Welpenzeit noch einmal ein wenig länger, ein wenig anstrengender. Was aber vielleicht gar nicht mal so schlecht ist: wo sich die Tage in Geschäftigkeit zergehen, bleibt kaum die Zeit, um wehmütig zu sein.
Am Dienstag wurden unsere sechs Welpen geimpft und gechippt, am Donnerstag auf erbliche Augenerkrankungen untersucht – und bei beiden Tierarztbesuchen haben sich die Sechs ganz vorbildlich gezeigt: ruhig und gelassen, neugierig und aufgeschlossen. Bereit, die Welt zu erobern. Und gesund. Jetzt steht ihnen nichts mehr im Weg.
Unseren Dank an das Team der tierärztlichen Gemeinschaftspraxis von Jan Ferger und Nadja Brantin in Bad Marienberg sowie an Dr. med. vet. Birgit Koerschgen vom Tieraugenzentrum in Pohlheim, die sich unserer sechs Welpen liebevoll und geduldig angenommen haben.
© Johannes Willwacher