Unser D-Wurf wird fünf Jahre alt: über die Beziehung zwischen Züchter und Welpeninteressenten – und was das Gefühl der ersten Verliebtheit damit zu tun hat.
Wise men say only fools rush in.
Can’t Help Falling in Love, Elvis Presley (1961)
Können sie sich noch daran erinnern, wie die erste Begegnung mit ihrem Lebenspartner ausgesehen hat? An das Gefühl, das die ersten Blicke bei ihnen ausgelöst haben? Das erste Wort, die erste Berührung? Und an den Moment, in denen ihnen bewusst geworden ist, was ihr Gegenüber in ihnen ausgelöst hat? Die Beziehung zwischen Züchter und Welpeninteressenten sollte sich im besten Fall ganz ähnlich anfühlen. Sie sollte – neben allen rationalen Gründen – immer auch ein wenig dem Gefühl der ersten Verliebtheit ähneln. Nicht, weil Liebe blind macht, und es wichtig wäre, über alle Fehler und Fragezeichen hinwegzusehen, sondern viel mehr, weil die gegenseitige Begeisterung eine Grundvoraussetzung ist, sich dauerhaft füreinander zu entscheiden: wenn ich mir nicht vorstellen kann, mich auch in sechzehn Jahren noch gerne mit diesem Mann, dieser Frau, dieser Familie zu treffen – wenn es keine Schmetterlinge, nicht dieses Kribbeln im Bauch gibt –, vertraue ich ihm, ihr, ihnen auch kein Stück meines Herzens an. Ein Stück meines Herzens? Ja. Weil ein Welpe nichts anderes ist.
Heute feiert unser D-Wurf – feiern Spencer, Nana und Zeppo – also nicht nur ihren fünften Geburtstag, sondern auch ihre Menschen und wir unseren fünften Jahrestag. »Take my hand, take my whole life too«, heißt es in dem Popsong, den ich eingangs erwähnt, und ganz bewusst für diese Stelle ausgewählt habe. Die Hand, die euren Welpen gehalten hat – die Hand, die wir euch voller Vertrauen gereicht haben – liegt noch immer unsichtbar auf eurer Schulter. Aus Pflicht und Verantwortung, könnte man meinen. Ich denke aber, aus Liebe wäre viel schöner.
In Erinnerung an Bounty (Broadmeadows Dressed for Success)
4. Februar 2016 – 26. Oktober 2018
© Johannes Willwacher