Unser B-Wurf feiert seinen achten Geburtstag – und ich sitze am Schreibtisch und denke darüber nach, was ein Hundeleben mit der Unendlichkeit zu tun hat.
Youth is wasted on the young,
before you know it’s come and gone, too soon.
Eternity, Robbie Williams (2000)
Es gibt Tage, an denen ich mich an den Schreibtisch setze und sich ganz einfach nichts bewegen will. Heute scheint so ein Tag zu sein.
Weil Halo und Fate – die beiden Welpen, die aus unserem letzten Wurf bei uns geblieben sind – sich ihre Zeit bis zum Frühstück drinnen vertreiben müssen – draußen regnet es in Strömen –, habe ich kurzerhand den Küchentisch zum Schreibtisch erklärt. Zustande gebracht habe ich aber noch immer nichts: auch nach einer halben Stunde ist die weiße Seite auf dem Bildschirm bloß weiß. Schlussendlich mögen es zwar nur Glückwünsche sein, für die ich die richtigen Worte finden muss, aber ganz gleich, auf welchem Weg ich es auch versuche – auf welchem Weg ich die gedachte, schwarze Acht auch betrachte –, nichts scheint mir an diesem Morgen passend genug. »Wenn man die Acht kippt, dann wird ein Unendlichkeitszeichen daraus«, ist einer der Gedanken, den ich schnell als wieder verwerfe, »was aber hat ein achter Geburtstag, was hat ein Hundeleben mit der Unendlichkeit zu tun?«
Anstatt mir irgendetwas aus den Fingern zu saugen, beschließe ich, meiner eigenen Ratlosigkeit zu folgen – die vorangegangen Zeilen sind das Ergebnis davon –, und lese mir, so wie es die Gewohnheit will, das gerade Geschriebene selbst laut vor. »Was hat ein achter Geburtstag, was hat ein Hundeleben mit der Unendlichkeit zu tun?«, lautete die letzte Frage. Mit etwas mehr Abstand kommt mir dieselbe gar nicht mehr so abwegig vor. »Ein Hundeleben mag vielleicht nicht unendlich lang sein«, denke ich, als sich meine Finger suchend über die Tatstatur bewegen, »aber jedem Hund ist die Unendlichkeit in zweierlei Gestalt mitgegeben – in dem Wunsch, zu einem Menschen zu gehören, der ihm unendlich viel Liebe schenkt, und in der Bereitschaft, diese Liebe bis ins Unendliche zu erwidern«.
Vielleicht passt die liegende Acht, passt die Unendlichkeit also doch irgendwie zu diesem achten Geburtstag. Ganz gleich, wie viele Tage, Wochen, Monate oder Jahre euer Leben noch zählt – heute ist für immer. Und heute feiere ich euch: Twix, Joey, Iska, Buddy, Pepper und Beau.
© Johannes Willwacher